VME-Sachsen-Anhalt-Verhandlungsführer Frank Aschenbach: „Die Entgeltforderung von 8 Prozent der Gewerkschaften ist in diesem Zusammenhang nicht vermittelbar“

Zu Beginn der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalts heute in Magdeburg haben die Metallarbeitgeber eindringlich vor überzogenen Erwartungen gewarnt. Die Gewerkschaftsforderung von 8 Prozent Entgelterhöhung ist anhand der eher heterogenen Lage in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie nicht vermittelbar. Der Verhandlungsführer vom  Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt e. V. (VME) Frank Aschenbach erklärte: „Wir teilen die Sorgen unserer Beschäftigten angesichts der hohen Inflation und immer weiter steigender Preise. Jedoch treffen die enormen Preissteigerungen die Unternehmen mit der gleichen Wucht und können nicht durch die eigenen Verkaufspreise kompensiert werden. Sowohl unsere Belegschaften als auch unsere Unternehmen haben diese Lage jedoch nicht zu vertreten. Aus diesem Grund kann diese Situation auch nicht durch die Tarifvertragsparteien gelöst werden. Denn die meisten Betriebe sind mit dem Ausgleich der Inflation schlichtweg überfordert.“ Die Metall- und Elektroindustrie hat die Corona-Krise noch lange nicht überstanden. Das Produktionsniveau von 2018 wird in diesem Jahr noch nicht wieder erreicht. Noch immer liegt die Branche 12 Prozent unter dem Niveau von 2018. Auch im kommenden Jahr ist dieser Rückstand nicht aufzuholen. „Bereits in der Corona-Krise waren unsere Betriebe massiv von gestörten und unterbrochenen Lieferketten betroffen. Fehlende Rohstoffe und fehlende Vorleistungsgüter haben sich massiv auf die Produktion ausgewirkt. Der Ukrainekrieg hat die Situation weiter verschärft und führt zu explodierenden Energiepreisen, die viele Unternehmen an den Rand der Existenz bringen. Parallel dazu zeichnet sich eine Rezession der gesamten Wirtschaft ab, die auch die Metall- und Elektroindustrie erfasst. Diese sich auftürmenden Probleme treffen die Branche mitten im Strukturwandel, in dem sie jeden Euro für Investitionen benötigen“, so Aschenbach und sagt weiter „Wir müssen dringender denn je die berechtigten Interessen von Arbeitgebern und Beschäftigten ausbalancieren, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen im Sinne beider Seiten zu erhalten.“ In dieser Tarifrunde kann es nur ein Motto geben: „Zusammen nach vorn“. Gewerkschaft und Arbeitgeber müssen ihrer Verantwortung für die Unternehmen und für die Beschäftigten gerecht werden und das geht nur gemeinsam und nicht mit einer überzogenen Entgeltforderung. Der Verhandlungsführer des VME Frank Aschenbach forderte die IG Metall auf: „Lassen Sie uns zusammen konstruktiv ein Ergebnis finden, das allen gerecht wird.“