VME: Bei langer Laufzeit auch Tabellenerhöhung vorstellbar

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in der Hauptstadtregion haben einen Lösungsvorschlag für die Tarifrunde vorgelegt. Demnach sollen die Beschäftigten innerhalb einer Laufzeit von 30 Monaten einen Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro bekommen. Der Gesetzgeber hat ermöglicht, dass diese Summe ohne die Zahlung von Steuern und Abgaben fließen kann. Daneben sei eine Tabellenerhöhung möglich.„Wir bieten der IG Metall eine faire und ausgewogene Lösung dieses Konflikts an. Die Unternehmen stehen vor einer Rezession und müssen aktuell ebenso wie die Beschäftigten enorme Belastungen schultern. Mit unserem Vorschlag helfen wir vor allem den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den unteren Entgeltgruppen.“ Das sagte Stefan Moschko, der Verhandlungsführer und Vorstandsvorsitzende des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), nach den Gesprächen am Freitag in Berlin.Neben der Prämie sei bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten auch eine Tabellenerhöhung vorstellbar. Kurz- und mittelfristig werde es kein Wachstum in der Branche geben, sagte Moschko. „Erst bei einer dauerhaften wirtschaftlichen Erholung können wir wieder etwas verteilen.“ Zudem müssten sich die Tarifparteien über einen Prozess verständigen, wie man auf eine Energienotlage während der Laufzeit des Tarifvertrags reagieren könne.Die Lage in den Betrieben sei so unterschiedlich wie noch nie in den vergangenen Jahren. Viele Firmen seien angesichts der Kostensteigerungen bei Energie und Material kaum noch rentabel, andere berichteten von einer zufriedenstellenden Situation. „Deshalb brauchen wir in einem Tarifabschluss unbedingt eine dauerhafte automatische Differenzierung, damit wir der heterogenen Situation in den Betrieben Rechnung tragen“, erklärte Moschko.Der Verhandlungsführer rief die Gewerkschaft dazu auf, den Vorschlag genau zu prüfen und auf Warnstreiks zu verzichten. Moschko: „Wir arbeiten jeden Tag hart dafür, die Lage zum Besseren zu wenden. Dazu brauchen wir die Unterstützung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nur zusammen kommen wir nach vorn.“