Verhandlungsführer M+E MITTE Oliver Barta: „Unser Vorschlag soll Krisenbewältigung und Zukunftssicherung im Strukturwandel ausbalancieren“

M+E-MITTE, die Verhandlungsgemeinschaft der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland hat der IG Metall angeboten, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen für eine Laufzeit von 30 Monaten. Oliver Barta, Verhandlungsführer M+E-MITTE: „Unsere Angebotsstruktur beinhaltet eine starke Unterstützung der Beschäftigten in diesen schwierigen Zeiten. Die steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung hilft unmittelbar und sie hilft vor allem den Arbeitnehmern in den unteren Lohngruppen.“ Die Arbeitgeber zeigten damit ihre Bereitschaft, dort Spielräume zu nutzen, wo welche vorhanden sind. Wachstum könne aber nur verteilt werden, wenn in der Fläche welches vorhanden ist. Deshalb sei bei dieser Laufzeit auch eine Tabellenerhöhung vorstellbar.Seit dem letzten Tarifabschluss im Frühjahr 2021 gab es für die Betriebe der M+E-Industrie kein Wachstum, sondern Stagnation. Für das Jahr 2023 rechnen alle Wirtschaftsforscher mit einer Rezession. „Die IG Metall hat einen Abschluss gefordert, der bis September 2023 laufen soll. In diesem Zeitraum wird es jedoch kein Wachstum geben, das verteilt werden kann. Frühestens 2024 können wir wieder mit einem Wachstum rechnen. Dieser Situation muss auch die laufende Tarifrunde Rechnung tragen“, sagte Oliver Barta.„Uns ist es wichtig, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, die sowohl die Belange der Beschäftigten berücksichtigt als auch den Unternehmen den notwendigen Raum für die gleichzeitige Sicherung der Gegenwart und der Zukunft lässt“, so Barta. „Die Unternehmen sind von gewaltigen Kostensteigerungen ebenso betroffen wie die Beschäftigten. Die meisten Unternehmen können die krisenbedingte Teuerung nicht oder nicht kostendeckend an ihre Kunden weitergeben. Auch haben die Rahmenbedingungen spürbar negative Auswirkungen auf den Auftragsbestand. Der Kampf gegen die Inflation ist nicht Aufgabe der Arbeitgeber, sondern muss von Bundesregierung und Europäischer Zentralbank geführt werden.“„In den vergangenen Jahren haben die Unternehmen ihre Priorität darauf gelegt, die Beschäftigung so weit wie nur möglich zu halten. Das muss weiter Priorität haben“, sagte Barta. Allerdings sei die Lage der M+E-Unternehmen aus neun Branchen sehr unterschiedlich. Oliver Barta: „Darauf muss der Tarifabschluss Rücksicht nehmen. Und es muss auch über ein Verfahren gesprochen werden, falls sich die Lage nicht so positiv entwickelt wie erhofft.“ Oberste Priorität sei nun, die Unternehmen durch diese Turbulenzen zu führen. „Wir sind gut aufgestellt, um nach der Krise die bisherigen Einbrüche aufholen zu können. Dann werden wir auch wieder Wachstum sehen, an dem wir die Beschäftigten unserer M+E-Industrie beteiligen können. Auf der Grundlage dieses Angebots wollen wir weiterreden und zu einer zügigen Einigung kommen.“Der Abschluss dieser Tarifrunde müsse deshalb mit Ausdauer am Verhandlungstisch gefunden werden. Die angekündigten Warnstreiks wirkten gerade in der jetzigen Situation wie aus der Zeit gefallen. Sie träfen vor allem auch diejenigen Betriebe mit überdurchschnittlichen Arbeitsbedingungen, die noch überwiegend in Deutschland und Europa produzierten.Die 4. Tarifverhandlung findet am 10. November im Saarland statt.