NiedersachsenMetall appelliert an IG Metall: „Müssen einen Kompromiss finden, der beiden Seiten gerecht wird“

So komplex die wirtschaftliche Lage ist, so schwierig gestalten sich auch die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie. Am gestrigen Donnerstagabend trafen sich Vertreter von NiedersachsenMetall und IG Metall zu erneuten Gesprächen, dieses Mal in kleinerer Runde. Doch auch hier konnte keine Einigung in zentralen Fragen erzielt werden. „Die Vorstellungen über eine angemessene Laufzeit und eine daran gekoppelte Entgelterhöhung liegen leider nach wie vor weit auseinander. “, sagt Torsten Muscharski, Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Doch Muscharski blickt mit Zuversicht auf die in der kommenden Woche geplanten Verhandlungen in Baden-Württemberg. „Wir erhoffen uns von diesem Treffen Lösungsansätze, die Signalwirkung für Niedersachsen haben.“ Auch Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, zeigt sich optimistisch, dass in den kommenden Tagen ein Durchbruch bei den Verhandlungen erreicht werden könnte.Muscharski und Schmidt erwarten, dass die derzeitige Krise die Schere in der Branche zwischen finanziell gut aufgestellten Unternehmen und Betrieben mit Liquiditätsschwierigkeiten noch weiter aufgehen lässt. „Wir haben im Gespräch mit der Gewerkschaft noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig für unsere Betriebe Möglichkeiten der Differenzierung und Variabilisierung sind“, sagt Schmidt. „Es muss Betrieben möglich sein, Zahlungen zu verschieben oder auszusetzen, wenn ihre wirtschaftliche Lage ihnen dafür keine Möglichkeiten lässt.“ Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fänden sich viele Unternehmen in einer Notlage. „Die Unternehmen erwarten zu Recht Planungssicherheit und aus diesem Grund einen baldigen Tarifabschluss“, sagt Muscharski. Die Tarifparteien haben vereinbart, im Gespräch zu bleiben.