Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalts

Aschenbach: Die Metall- und Elektroindustrie unseres Landes sieht sich der vermutlich bisher größten Herausforderung – einer Energiekrise kombiniert mit steigenden Preisen bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie weiterhin angespannten Lieferketten – gegenüber. Im schlimmsten Fall droht eine Rezession, die geopolitischen Rahmenbedingungen sind unkalkulierbarer als bisher. Die Lage in den Unternehmen ist sehr heterogen. Wir haben deshalb Vorschläge gemacht, die darauf abzielen, mittels Variabilisierung und Differenzierung dieser Ausnahmesituation Rechnung zu tragen und um darauf aufbauend, ein ganzheitliches, tarifliches Lösungspaket zu erarbeiten, welches beiden Seiten – den Beschäftigten und den Unternehmen – gerecht wird.

Heute trafen sich in Magdeburg die Metallarbeitgeber und die IG Metall zur 2. Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalts. Die Verhandlungen fanden in einer Zeit weiter zunehmender Unsicherheiten statt. Auch mit der Ankündigung eines Energiepreisdeckels durch die Bundesregierung bleibt die Situation für die Unternehmen hochgradig angespannt.

Der Verhandlungsführer vom Verband der Metall- und Elektro-Industrie Sachsen-Anhalt e. V. (VME) Frank Aschenbach erklärte: „Wir müssen in dieser Situation für unsere Unternehmen und unsere Beschäftigten an einer Perspektive arbeiten. Priorität hat die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe. Diese müssen wir aufrechterhalten. Möglich ist das jedoch nur, wenn auch die Bundesregierung die notwendigen Maßnahmen einleitet. Der Energiepreisdeckel kann nur eine davon sein. Wenn Wertschöpfung und Arbeitsplätze erhalten werden sollen, muss jetzt gehandelt werden. Wir als Tarifpartner tragen unseren Teil dazu bei, so wie wir es in jeder Tarifrunde getan haben.“

Die Metall- und Elektro-Industrie Sachsen-Anhalts kämpft nicht nur gegen überbordende Energiepreise. Auch der Materialmangel und die drohende Rezession verschärfen für die Betriebe im Land die gegenwärtige Lage als auch den Ausblick auf das Jahr 2023. „Es kann nur eine Lösung mit Augenmaß geben. Denn Wettbewerbsfähigkeit setzt Investitionen durch die Firmen voraus. Die sind nur möglich, wenn das Geld dafür erwirtschaftet wurde. Die hohen Kosten der Unternehmen machen die 2 dringend notwendigen Investitionen jedoch unmöglich. Deshalb kann es nur das gemeinsame Ziel von Arbeitgebern und Gewerkschaft sein, keine zusätzliche Belastungen zu schaffen. Davon profitieren beide Seiten gleichermaßen“, so Aschenbach weiter.

„Ich habe es bereits zum Verhandlungsauftakt der diesjährigen Tarifrunde gesagt, „Zusammen nach vorn“ ist der einzig mögliche Weg. Daran halten wir als Arbeitgeber fest“, sagt Aschenbach.