Bayerische M+E Industrie hält den Forderungsbeschluss der IG Metall Bayern für überzogen

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., zum Forderungsbeschluss der IG Metall Bayern in Höhe von 8 Prozent:

„Der Forderungsbeschluss der IG Metall Bayern ist deutlich überzogen und nicht situationsgerecht. Krieg, Energie- und Gas-Krise, Lieferkettenproblematik, Strukturwandel und Corona-Pandemie hatten und haben einen verheerenden Einfluss auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen. Fakt ist: Die aktuell stark steigenden Preise treffen die Beschäftigten und die Unternehmen. Fakt ist auch: Die von der IG Metall ins Feld geführte gute Auftragslage ist unter Berücksichtigung der stetig zunehmenden Lieferkettenproblematiken kein Beleg für eine gute Konjunktur. Fehlende Teile und Vorprodukte führen dazu, dass Aufträge nicht abgearbeitet werden können. Und im Zuge der sich verschärfenden Energiekrise werden immer mehr Teile fehlen. Unseren Unternehmen fehlt auf der einen Seite Produktion und damit Umsatz, auf der anderen Seite müssen sie massive Kostensteigerungen verkraften. Das zehrt an der finanziellen Basis. Aktuell liegt die Produktion in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie um rund acht Prozent niedriger als vor der Corona-Krise. 91 Prozent der Unternehmen sind durch fehlende Teile in ihrer Produktion gehemmt. Nur mit Maß und Mitte werden wir in den Tarifverhandlungen die unsicheren Zeiten und Differenziertheit zum Wohle der Unternehmen und der Beschäftigten meistern. Überzogene Forderungen sind kontraproduktiv und gefährden Arbeitsplätze.“